warum ich weitermache!
eine entgegnung
warum ich weitermache!
rundherum wird grad wieder zurückgetreten – oder wie bei den deutschen piraten – nicht kandidiert
https://weblog.igler.at/blog/?p=278
https://taz.de/Krise-der-Piratenpartei/!127848/
die argumente sind hie wie da die gleichen:
kein geld
keine professionellen strukturen
dauernder shitstorm
keine experten bzw. keine gscheiten konzepte
ein haufen verhaltensauffälliger figuren
keine wähler
chaos pur
stimmt alles!
ich bin jetzt seit knapp zwei jahren pirat und seit knapp einem jahr im landesvorstand der wiener piraten.
seit meiner ersten bgv im april 2012 habe ich heerscharen von funktionsträgern kommen und gehen gesehen.
mir war dabei zum weinen oder freuen.
ich habe eine menge topmotivierter neu-piraten erlebt, die binnen kürzester zeit wieder das handtuch geworfen haben, weil sie erkennen mussten, das politik das bohren harter bretter ist und dass sie bei den piraten dabei nur einen zu kleinen handbohrer zur verfügung haben.
also genug gründe um ebenfalls aufzugeben!
zu resignieren, bevor etwas zu ende gebracht wurde, entspricht aber so gar nicht meinem naturell.
und ausserdem gibt es ausreichend gründe warum das weitermachen sinnvoll und notwendig ist.
ich habe erlebt wie einige – vor allem junge – menschen mit enthusiasmus für ihre sache eintreten und sich durch rückschläge nicht gleich wieder entmutigen lassen.
ich habe erlebt und erlebe, dass sich diese jungen gscheiten, talentierten menschen für eine neuformung unserer gesellschaft einsetzen.
und ich habe erlebt, dass die piraten ohne finanzielle mittel und ohne straffe organisation beim sammeln der unterstützungserklärungen zur nationalratswahl das unmögliche geschafft haben.
es wird wohl kaum jemand widersprechen, wenn ich die behauptung aufstelle, dass auf unsere gesellschaft veränderungen zukommen bzw bereits heftig im gange sind.
konkret sehe ich derzeit ausser den piraten nicht sehr viele bis gar keine politischen parteien die diese gesellschaftlichen änderungen in konkrete politik transformieren könnten.
ich schreibe auch bewusst könnten, weil der ausgang des experiments piraten noch immer offen ist.
es wäre also sehr schade, wenn sich herausstellt, dass diese politische alternative eine sackgasse ist.
ich mag mir gar nicht vorstellen, wo unsere gesellschaft landet, wenn nicht massgeblicher input von den piraten kommt.
es wäre sehr schade wenn nicht sogar verantwortungslos mitten am wege stehen zu bleiben und den „anderen“ (to whom it may concern) diese neugestaltung unserer gesellschaft zu überlassen.
zitat andre igler:
„Und statt nach der verlorenen Wahl einzusehen, dass es ohne Geld nicht geht, nimmt die Mehrheit jetzt so eine Art Trotzhaltung ein, frei nach dem Motto „Jetzt erst recht“.
Ja, was jetzt erst recht? Wir zwingen die Realität?“
ja – jetzt erst recht!
ja – zwingen wir der realität unseren willen auf – oder beeinflussen wir die realität mit aller möglichen hingabe mit unserem willen!
fallen ist keine schande
liegen bleiben schon
(frei nach demokrit)
mir fallen aus dem stand eine menge beispiele (lauda, muster, maier) ein, bei denen aus vernichtenden rückschlägen grosse erfolge gewachsen sind.
und ich möchte auch an den mythos der phoenix aus der asche erinnern!
ich möchte keinem der „gegangenen“ einen vorwurf aus ihrer resignation machen.
ich freu mich über jeden, der vielleicht den weg zurück wieder findet.
aber ich wünsche mir, dass diese resignierten nicht auch noch als stolpersteine für jene herumliegen, die sich auf ihrem weg in eine bessere gesellschaft nicht aufhalten lassen.