wurscht was am sonntag is
jetzt is schon wieder net freitag und ich schreib was.
aber ich schreib ja net weil freitag ist, sondern weils was zu schreiben gibt.
also
da war gestern die wahl bei unseren deutschen freunden.
und die ist net gut für uns piraten ausgegangen.
ich hätt mir mehr erhofft.
und was heisst das gestrige ergebnis jetzt für uns im hinblick auf den kommenden wahlsonntag?
greift die grosse depression um sich?
hat eh alles keinen sinn.
lass mas bleiben und schau ma uns im fernsehen an, wie politik funktioniert?
oder mach ma einen auf „jetzt erst recht“?
und irgendwie is es ja ganz schön deppat schon vor der wahl ein resümee zu schreiben.
andererseits wird sich bis sonntag nicht mehr allzuviel ändern.
und ich kann ja auch nur meine subjektive meinung wiedergeben.
und die steht – unabhängig vom ausgang – eh schon irgendwie fest.
zerst amal möchte ich festhalten, dass wir allein mit dem erreichen der notwendigen unterstützungserklärungen in allen bundesländern schon viel mehr erreicht haben, als uns die meisten noch im juni zugetraut haben.
das war ziemlich geil!
und das sollten wir auch nie vergessen.
dann sollt auch keinesfalls unerwähnt bleiben, dass wir mit überhaupt keinem geld diesen wahlkampf bestritten haben (also relativ halt, weil die paar tausender die wir hatten im verhältnis zu den summen die andere ausgegeben haben – also mindestens 40 mio alle miteinander – wirklich nix sind).
das soll aber keine ausrede für die sachen sein, die nicht optimal gelaufen sind.
ich werd mich aber nicht drüber auslassen, was nicht gut gelaufen ist.
da finden sich bei uns sicher ein ganzer haufen, die das ziemlich genau wissen werden.
was mich nicht in die grosse depression verfallen lässt und mir für die zukunft – auch bei einem unbefriedigendem wahlergebnis – mut macht, sind die erfahrungen, die ich in den letzten wochen machen durfte.
da war einmal das interesse und die positive aufnahme der piraten in der sogenannten „sub-kultur“. da gehört auch irgendwie das publikum vom ost klub und ähnlichen lokalen dazu.
da haben wir uns bisher nicht wirklich drum gekümmert.
und darum auch gleich mein erster vorsatz für „nach der wahl ist vor der wahl“.
ich möchte dazu beitragen, dass wir uns da besser vernetzen, dass wir anlaufstation für die anliegen dieser in der politik nicht vertretenen gruppe werden.
und dann war ich in der vorigen woche für die piraten bei zwei veranstaltungen.
am mittwoch bei einer podiumsdiskussion der aktiven arbeitslosen.
ausser bzö und fpö waren alle da.
und auch da ist für mich wieder ganz klar geworden, warum ich bei den piraten bin.
die roten und die schwarzen haben keine ahnung mehr, was sich im wirklichen leben abspielt.
selbst die grünen sind schon viel zu lang an den futtertrögen um die sorgen der leute zu begreifen.
ganz arg ist das übrigens auch bei den neos um beim ts.
beim franky-fan-club ist was anderes nicht zu erwarten.
und die neos präsentieren sich mit jedem auftritt wie ein österreichischer ableger der fdp.
aber irgendwie versteckens das noch ein bissl gschamig.
noch besser wars dann am sonntag beim parlament der ausgegrenzten.
arbeitslose, menschen mit diversen einschränkungen, ehrenamtliche mitarbeiter von ngo´s usw.
und ob ihrs glaubts oder nicht.
ich war vom ersten augenblick an nicht der vertreter einer politischen partei, sondern einer von denen.
zumindest hat sich das für mich so angefühlt.
und ich bin mir sicher, bei einigen (vielen) ist das auch so rüber gekommen.
und genau deswegen ist mir auch völlig wurscht, was am sonntag rauskommt und wieviel prozente wir kriegen.
ich engagier mich ja nicht um prozentzahlen zu erreichen, sondern, weil ich einen beitrag zu einer lebenswerten gesellschaft leisten will.
und all diese menschen haben es sich verdient, dass man sich für sie einsetzt.
und genau darum werd ich am 30. september dort weitermachen, wo ich am 29. eh nicht aufhör!